Sifu Tim Herbertz
Sifu Tim Herbertz
5 . Meistergrad
Unterrichtet in: Neuss bei Stefan Fiege
Motto:
WingTsun bedeutet für mich nicht mehr und nicht weniger als ein Vehikel zum eigenen Selbst; über den Kampf gegen andere gelangen wir zum Kampf gegen uns selbst, dort beginnend mit Selbst-Erkenntnis hin zu Selbst-Beherrschung bis zur Selbst-Überwindung vollenden wir unser menschliches Wesen.
Warum hast du mit WingTsun angefangen?
Ich bin 1995 – aus dem für junge Männer typischen „gesteigerten Sicherheitsbedürfnis“ angetrieben – in die EWTO eingetreten und fand auf Umwegen 1999 meinen Lehrer, Sifu Stefan Fiege, in der WT-Akademie Neuss und wurde dessen Privatschüler.
Warum machst du immer noch WingTsun?
War die Frage nach der Selbstverteidigungsfähigkeit der Grund zum Eintritt in die EWTO und der Leitgedanke während der gesamten Zeit, so erwuchs mit den Jahren ein Sekundärnutzen, als ich zunehmend mit den Grundgedanken der zugrundeliegenden philosophischen Schulen und Ideen konfrontiert wurde. Dieser wurde mit den Jahren immer wichtiger für Leben und berufliche Entwicklung. Das WingTsun hielt so auf gewisse Weise Einzug in den Alltag und ist schon aus diesem Grunde für mich heute nicht mehr wegzudenken.
Von Beruf bin ich Physiotherapeut und leiste mir somit den Luxus, WT aus Leidenschaft betreiben zu können, ohne den Druck, der aus einem kommerziellen Unterrichtsbetrieb erwächst. Von großem Interesse ist für mich die Schnittmenge beider Wissensgebiete, mit der ich mich seit Jahren im Rahmen meiner Theoriearbeiten befasse.
Welches war dein herausragendes WT-Erlebnis?
In den letzten 21 Jahren erlebte ich viele große oder bewegende Momente; neben dem Erreichen diverser Graduierungen war sicherlich die Ernennung zum „Sifu of WingTsun“ durch Großmeister Kernspecht im April 2006 ein besonderer Moment. Dennoch möchte ich ganz bewusst als größten Moment ein Seminar mit Werner Popp anführen, das er 2004 für die Studenten des ersten Magister-Studiengangs in Wiesenbach abhielt und das wir als Trainer4-Lehrgangsteilnehmer besuchen durften. Das Thema lautete „Zen-Buddhismus in den Kampfkünsten“ und Werner Popp eröffnete mir damals erstmals den Zugang zum breit gefächerten Gebiet fernöstlicher Denkweisen.
Das Erreichen des ersten HG, der damals noch 1. Lehrergrad hieß, war sicherlich ein Meilenstein, auf den viele hinarbeiteten, ohne sich über dessen Bedeutung im Klaren zu sein. Für mich war damals die Beschreibung aus SiGung Leung Tings „WingTsun Kuen“ die Orientierung, viel mehr hatten wir nicht als Orientierung.
An das Meistersein habe ich damals nicht im Traum gedacht. Viel zu sehr war ich mit äußerlichen Merkmalen und Unterschieden in irgendwelchen Formen beschäftigt. Das änderte sich aber mit den Jahren und so wurden Graduierungen nebensächlicher. Heute betrachte ich sie als eine Art Wesenstest. Eine Leistung zu einem bestimmten Zeitpunkt vorzubereiten und in Gegenwart eines Prüfers abzurufen, hält in mir den Schüler am Leben und bewahrt mich davor, mich auf Erreichtem auszuruhen. So durchlief ich im Jahr 2012 die praktischen Prüfungsteile für den 5. MG mit einem komplett anderen Verständnis und anderer innerer Haltung als damals beim 1. HG.
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